Der folgende Artikel befasst sich mit einer angeblichen Offenbarung von Mirza Ghulam Ahmad, dem Gründer der Ahmadiyya, wobei er sich den Rang eines Gottessohnes zuschreibt.
Angebliche Offenbarungen
Gott hätte zu Mirza Ghulam Ahmad gesagt:
انت مني بمنزلة اولادي
„Du bist bei mir im Rang meiner Gezeugten.” [Tadhkirah, Seite 538]
انت مني بمنزلة توحيدي وتفريدي, فحان ان تعان وتعرف بين الناس. انت مني بمنزلة عرشي, وانت مني بمنزلة ولدي, انت مني بمنزلة لا يعلمها الخلق
„Du bist bei mir im Rang meiner Einheit und Einzigartigkeit. Die Zeit ist gekommen, dass dir geholfen wird und, dass du unter den Menschen bekannt wirst. Du bist bei mir im Rang meines Throns und du bist bei mir im Rang meines Gezeugten und du bist bei mir im Rang, von dem alle Geschöpfe keine Kenntnis besitzen.” [Ruhani Khaza'in, Band 22 Seite 709 - Al-Istifta']
Antwort auf die Behauptung
Die Worte Awlad und Walad, welche man auch als Söhne und Sohn übersetzen kann, wurden in diesem Beitrag absichtlich wortwörtlich als Gezeugte und Gezeugter übersetzt, sodass wir uns der Behauptung bewusster werden. Walad ist die Einzahlform und Awlad die Mehrzahlform. Beides stammt von walada, was auf Deutsch zeugen oder gebären bedeutet.
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Gott sagt im Heiligen Qur'an:
لَمْ يَلِدْ وَلَمْ يُولَدْ
„Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden.” [Al-Ikhlas 112:3]
مَا كَانَ لِلَّهِ أَن يَتَّخِذَ مِن وَلَدٍ
„Es ziemt Gott nicht, dass Er Sich einen Gezeugten nimmt.” [Maryam 19:35]
وَقُلِ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِي لَمْ يَتَّخِذْ وَلَدًا
Und sprich: „Alles Lob gebührt Allah, Der Sich keinen Gezeugten nahm.” [Al-Isra' 17:111]
Somit ist der Gott des Heiligen Qur'an Jener, Der weder zeugt noch einen Walad, also Gezeugten, besitzt, während die Offenbarung des Mirza Ghulam Ahmad von einem Gott spricht, der einen Walad, also Gezeugten, besitzt, dessen Rang Mirza Ghulam Ahmad besitzen würde.
Die Offenbarung, welche Gott zugeschrieben wird, widerspricht dem Heiligen Qur'an.
Möglicher Einwand
Mirza Ghulam Ahmad schreibt:
سبحان الله وتعالى أن يكون له ولد، ولكن هذا استعارة كمثل قوله تعالى: { فَاذْكُرُوا اللهَ كَذِكْرِكُمْ ءَابَآءَكُمْ}، والاستعارات كثيرة في القرآن ولا اعتراض عليها عند أهل العلم والعرفان، فهذا القول ليس بقول منكر
„Gott ist darüber erhaben einen Gezeugten zu besitzen und das ist nur eine Metapher, genau so wie der Vers im Qur'an: Dann gedenket Allahs, wie ihr eurer Väter zu gedenken pflegtet! Und es gibt viele Metaphern im Qur'an und bei den Leuten des Wissens und der Erkenntnis ist nichts dagegen einzuwenden, da dieses Wort nicht ein verwerfliches Wort ist.” [Ruhani Khaza'in, Band 22 Seite 709 - Al-Istifta']
Antwort auf den Einwand
Schauen wir uns zunächst den Vers, welcher als Scheinargument missbraucht wurde, genauer an:
فَإِذَا قَضَيْتُم مَّنَاسِكَكُمْ فَاذْكُرُوا اللَّهَ كَذِكْرِكُمْ آبَاءَكُمْ أَوْ أَشَدَّ ذِكْرًا فَمِنَ النَّاسِ مَن يَقُولُ رَبَّنَا آتِنَا فِي الدُّنْيَا وَمَا لَهُ فِي الْآخِرَةِ مِنْ خَلَاقٍ
„Wenn ihr die Riten der Pilgerfahrt absolviert habt, sollt ihr Gottes so gedenken, wie ihr eurer Väter gedenkt oder noch gebührender. Es gibt Menschen, die sagen: "Herr, gib uns Gutes im Diesseits!" So haben sie keinen Anteil am Jenseits.” [Al-Baqarah 2:200]
Wenn hier davon die Rede wäre, dass Gott wie unser Vater sei, wieso soll ausgerechnet nach der Pilgerfahrt so an Ihn gedacht werden und wieso sollen wir nicht allgemein so an Ihn denken? Ist er nur einmal im Jahr wie unser Vater? Ergibt das einen Sinn? Nein.
Nirgendwo ist hier davon die Rede, dass Gott wie unser Vater sei oder wie unsere Väter wäre! Es besteht die Aufforderung Ihm so oder noch stärker zu gedenken, wie es die Menschen anscheinend bei ihren Vätern taten, aber nie wird erwähnt, dass wir Gott so gedenken sollen, als sei Er unser Vater. Das ist schlicht eine Lüge und hat nichts mit der Realität des Verses zu tun.
Betrachten wir den Vers im Licht der Exegese.
Ibn Abbas (r.) erklärt:
كان المشركون يجلسون في الحج فيذكرون أيام آبائهم وما يعدون من أنسابهم يومهم أجمع فأنزل الله على رسوله في الاسلام فاذكروا الله كذكركم آباءكم أو أشد ذكرا
„Die Götzendiener hielten bei der Pilgerfahrt eine Sitzung ab und gedachten den Tagen ihrer Väter und sie beschäftigten sich mit ihrer Abstammung und kamen an ihrem Tag zusammen. Zur Zeit des Islam offenbarte Gott Seinem Gesandten: So gedenkt Gottes, wie ihr eurer Väter gedenkt oder noch gebührender!” [Ad-Durr-ul-Manthur, Band 1 Seite 232]
Muhammad Al-Baqir (a.) erklärt:
كانوا إذا فرغوا من الحج يجتمعون هناك يعدّون مفاخر آبائهم ومآثرهم ويذكرون أيامهم القديمة وأياديهم الجسيمة فأمرهم الله سبحانه أن يذكروه مكان ذكر آبائهم في هذا الموضع أو أشد ذكراً
„Die Menschen versammelten sich dort, um sich von ihrer Pilgerfahrt auszuruhen und sie beschäftigten sich mit der Rühmung ihrer Väter und deren Werke und sie gedachten der früheren Tage ihrer Väter und ihrer groben Hände. So befahl ihnen Gott, dass sie Ihm zu diesem Anlass anstelle ihrer Väter gedenken oder sogar noch gebührender gedenken sollen.” [As-Safi Fi Tafsir Kalamillah-il-Wafi, Band 2 Seite 187; Majma'-ul-Bayan, Band 2 Seite 410]
Wenn ein Götzendiener dazu aufgefordert wird, Gott so zu dienen, wie er seinen Götzen gedient hat oder noch intensiver, heißt das, dass Gott wie seine Götzen ist?
Wenn ein Götzendiener dazu aufgefordert wird, Gott so zu gedenken, wie er seinen Vätern gedacht hat oder noch intensiver, heißt das, dass Gott wie seine Väter ist?
Die Antwort ist ein ganz klares Nein!
Da diese Scheinargumentation nun aus dem Weg geräumt ist, kommen wir zu einer anderen Sache zurück.
Mirza Ghulam Ahmad schrieb:
فهذا القول ليس بقول منكر
„Da dieses Wort nicht ein verwerfliches Wort ist.” [Ruhani Khaza'in, Band 22 Seite 709 - Al-Istifta']
Er ist also der Meinung, dass es nicht schlimm wäre, wenn man sich eines Wortes bedient, dass Gott ein Walad, also einen Gezeugten, zuschreibt, solange man es metaphorisch ansieht und dem Wort eine andere Bedeutung gibt.
Mirza Ghulam Ahmad, der von den meisten seiner Anhänger als Prophet verehrt wird, scheint den Heiligen Qur'an nicht aufmerksam gelesen zu haben, denn Gott verurteilt darin nicht nur die wortwörtliche Bedeutung des Wortes, sondern das bloße Sprechen davon, was eine metaphorische Verwendung miteinschließt!
يَا أَهْلَ الْكِتَابِ لَا تَغْلُوا فِي دِينِكُمْ وَلَا تَقُولُوا عَلَى اللَّهِ إِلَّا الْحَقَّ إِنَّمَا الْمَسِيحُ عِيسَى ابْنُ مَرْيَمَ رَسُولُ اللَّهِ وَكَلِمَتُهُ أَلْقَاهَا إِلَىٰ مَرْيَمَ وَرُوحٌ مِّنْهُ فَآمِنُوا بِاللَّهِ وَرُسُلِهِ وَلَا تَقُولُوا ثَلَاثَةٌ انتَهُوا خَيْرًا لَّكُمْ إِنَّمَا اللَّهُ إِلَـٰهٌ وَاحِدٌ سُبْحَانَهُ أَن يَكُونَ لَهُ وَلَدٌ لَّهُ مَا فِي السَّمَاوَاتِ وَمَا فِي الْأَرْضِ وَكَفَىٰ بِاللَّهِ وَكِيلًا
„O ihr Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sprecht über Gott nichts anderes als die Wahrheit! Der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur ein Gesandter und Sein Wort, welches er Maria verheißen hat und ein Geist von Ihm. So glaubt an Gott und Seine Gesandten und sagt nicht Drei! Unterlasst das! Das ist besser für euch. Gott ist ein Einziger. Erhaben ist Er darüber einen Gezeugten zu besitzen. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, gehört Ihm und Er genügt als Anwalt.” [An-Nisa' 4:171]
أَلَا إِنَّهُم مِّنْ إِفْكِهِمْ لَيَقُولُونَ وَلَدَ اللَّهُ وَإِنَّهُمْ لَكَاذِبُونَ
„Und zu ihrer Verlogenheit gehört, dass sie sprechen: Gott hat gezeugt. Und wahrlich, sie sind Lügner.” [As-Saffat 37:152]
وَقَالُوا اتَّخَذَ اللَّهُ وَلَدًا
„Und sie sprachen: Gott nahm Sich einen Gezeugten.” [Al-Baqarah 2:116]
وَقَالُوا اتَّخَذَ الرَّحْمَـٰنُ وَلَدًا لَّقَدْ جِئْتُمْ شَيْئًا إِدًّا تَكَادُ السَّمَاوَاتُ يَتَفَطَّرْنَ مِنْهُ وَتَنشَقُّ الْأَرْضُ وَتَخِرُّ الْجِبَالُ هَدًّا أَن دَعَوْا لِلرَّحْمَـٰنِ وَلَدًا
„Und sie sprachen: Der Allerbarmer nahm Sich einen Gezeugten. Abscheulich ist, was ihr euch erlaubt habt. Fast würden die Himmel darüber zerspringen, die Erde sich spalten und die Berge niederstürzen, weil sie dem Allerbarmer einen Gezeugten zuschreiben.” [Maryam 19:88-91]
وَيُنذِرَ الَّذِينَ قَالُوا اتَّخَذَ اللَّهُ وَلَدًامَّا لَهُم بِهِ مِنْ عِلْمٍ وَلَا لِآبَائِهِمْ كَبُرَتْ كَلِمَةً تَخْرُجُ مِنْ أَفْوَاهِهِمْ إِن يَقُولُونَ إِلَّا كَذِبًا
„Und der Gesandte warnt jene, die sprachen: Gott nahm Sich einen Gezeugten. Weder verfügen sie über Wissen noch ihre Väter. Schwerwiegend ist das Wort, welches aus ihren Mündern herauskommt. Wenn sie sprechen, dann nichts außer Lüge.” [Al-Kahf 18:4-5]
وَقَالَتِ الْيَهُودُ عُزَيْرٌ ابْنُ اللَّهِ وَقَالَتِ النَّصَارَى الْمَسِيحُ ابْنُ اللَّهِ ذَٰلِكَ قَوْلُهُم بِأَفْوَاهِهِمْ يُضَاهِئُونَ قَوْلَ الَّذِينَ كَفَرُوا مِن قَبْلُ قَاتَلَهُمُ اللَّهُ أَنَّىٰ يُؤْفَكُونَ
„Und die Juden sprachen: Esra ist der Sohn Gottes. Und die Christen sprachen: Jesus ist der Sohn Gottes. Dies ist ihr Wort aus ihren Mündern. Sie ahmen das Wort derjenigen nach, die schon vor ihnen Unglauben begingen. Gott verfluche sie! Wie sind sie irregeleitet!” [At-Tawbah 9:30]
وَقَالَتِ الْيَهُودُ وَالنَّصَارَىٰ نَحْنُ أَبْنَاءُ اللَّهِ وَأَحِبَّاؤُهُ قُلْ فَلِمَ يُعَذِّبُكُم بِذُنُوبِكُم بَلْ أَنتُم بَشَرٌ مِّمَّنْ خَلَقَ يَغْفِرُ لِمَن يَشَاءُ وَيُعَذِّبُ مَن يَشَاءُ وَلِلَّهِ مُلْكُ السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ وَمَا بَيْنَهُمَا وَإِلَيْهِ الْمَصِيرُ
Und die Juden und Christen sprachen: „Wir sind die Söhne Gottes und Seine Liebsten!” Sprich: „Warum bestraft Er euch wegen euren Sünden? Nein! Ihr seid nur Menschen, die Er erschuf. Gott vergibt wem Er will und Er bestraft, wen Er will und Gott besitzt das Königtum der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist und zu Ihm ist der Ausgang.” [Al-Ma'idah 5:18]
وَقَالُوا اتَّخَذَ الرَّحْمَـٰنُ وَلَدًا سُبْحَانَهُ بَلْ عِبَادٌ مُّكْرَمُونَ
„Und sie sprachen: Der Allerbarmer nahm Sich einen Gezeugten. Erhaben ist Er darüber. Nein! Sie sind geehrte Diener Gottes.” [Al-Anbiya' 21:26]
Hat Gott nicht gewusst, dass die Juden und Christen sich nur metaphorisch Söhne Gottes nennen und nicht wortwörtlich? Warum lehnt Er solche Bezeichnungen nicht nur komplett ab, sondern ersetzt sie sogar durch Worte wie geehrte Diener Gottes oder schlicht Menschen? Wollen wir die Menschen nun so nennen, wie es Gott von uns erwartet oder uns Gott widersetzen, um Mirza Ghulam Ahmad zu folgen? Dabei nimmt der Heilige Qur'an in dieser Thematik keine Rücksicht auf Metaphern und Deutungen, sondern zieht generell eine Grenze. Die bloße Rede Gott einen Sohn oder Walad, also Gezeugten, zuzuschreiben, wird als Lüge, Verlogenheit, Abscheulichkeit, Unglauben und als eine Tat, die den Fluch Gottes auf sich zieht, bezeichnet.
Es mag Menschen geben, die der Auffassung sind, dass sie eine kleine Menge an Berauschendem ruhig zu sich nehmen können und es mag Menschen geben, die der Auffassung sind, dass sie Gott ein Walad, also Gezeugten, ruhig zuschreiben können, unter dem Deckmantel der Metapher, doch gewiss handelt es sich dabei um jene, die den Irrtum gegen die Rechtleitung eintauschten und dem Heiligen Qur'an den Rücken kehrten, denn solche Ausdrucksweisen sind mit ihm unvereinbar.
Eine weitere Ausrede
Die offizielle Internetpräsenz der Ahmadiyya behauptet:
Die Verwendung des Ausdrucks Sohn Gottes ist im religiösen Wortschatz reichlich vorhanden und solch eine Bezeichnung findet man ebenfalls vollkommen akzeptiert und erlaubt in islamischen Überlieferungen wieder, worin der Prophet Muhammad sagt:
„Die Geschöpfe Gottes sind Seine Kinder und wer auch immer Seiner Familie Güte erweist, ist wahrlich Sein am meisten geliebter Diener.” (Mishkat al Masabih von Abd Ailah, Shaikh Wali al Din Muhammad)
Antwort auf die Ausrede
Trotz der schlechten Übersetzung der Ahmadiyya ist nichts von einem Sohn Gottes zu sehen. Wird nicht zuvor behauptet, dass man den Ausdruck Sohn Gottes in den islamischen Überlieferungen findet? Wo sind also diese Überlieferungen? In der Übersetzung ist jedenfalls nichts davon zu sehen.
Schauen wir uns die Überlieferung in der Realität an:
عَنْ عَبْدِ اللهِ بْن مَسْعُود قَالَ: قَالَ رَسُولُ اللهِ صَلَّى اللهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ: الْخَلْقُ كُلُّهُمْ عِيَالُ اللَّهِ، فَأَحَبُّ الْخَلْقِ إِلَى اللَّهِ مَنْ أَحْسَنَ إِلَى عِيَالِهِ
Abdullah Ibn Mas'ud berichtete, dass der Heilige Prophet (s.) sagte: „Alle Geschöpfe sind die Familie Gottes und das am meisten geliebte Geschöpf bei Gott ist jener, der Seiner Familie Güte erweist.” [Mishkat-ul-Masabih, Hadith 4928]
Das Wort, welches als Familie übersetzt wurde, ist عيال Iyal. Dieses Wort hat die Ahmadiyya einmal als Kinder übersetzt und einmal als Familie. Eine Familie muss nichts mit Zeugung zu tun haben. Es gibt Familien, die nicht einmal miteinander verwandt sind. Beispielsweise werden Gemeinschaften mit adoptierten Kindern als Familie bezeichnet. Auch bezeichnet man Tierarten als Familie einer Spezies, obwohl diese sich nicht gegenseitig gezeugt haben. Auch die Muslime insgesamt werden als Familie bezeichnet.
Bedeutung von عيال im Almaany Englisch Arabisch Wörterbuch:
- Angehörige/Abhängige/Bedürftige
- Familie, Gefolge, Diener
- Eine Zusammenstellung aus Eltern und Kindern oder von Beziehungen, ein gemeinsames Zusammenleben
عيال الرجل Haushalt, Angehörige/Abhängige/Bedürftige
Iyal kann also sogar als Diener, Gefolge und Abhängige oder Bedürftige übersetzt werden. Wie das Wort nun in Bezug auf Gott richtig zu verstehen ist, wird durch folgende Berichte klarer:
„O ihr Menschen, ihr seid die Bedürftigen Gottes und Gott ist der Unbedürftige und Lobenswürdige.” [Al-Fatir 35:15]
Gott sprach: „Das Vermögen ist Mein Besitz und die Bedürftigen sind Meine Familie und die Reichen sind Meine Bevollmächtigten. Wer nun gegenüber Meinen Bedürftigen mit Meinem Besitz geizig umgeht, den werde Ich in das Höllenfeuer eintreten lassen und Ich werde ihm keine Beachtung schenken.” [Mawsu'at-ul-'Aqa'id-il-Islamiyyah, Band 5 Seite 26; Ma'arij-ul-Yaqin Fi Usul-id-Din, Seite 202]
يَا أَيُّهَا النَّاسُ أَنتُمُ الْفُقَرَاءُ إِلَى اللَّهِ وَاللَّهُ هُوَ الْغَنِيُّ الْحَمِيدُ
قال الله تعالى: المال مالي، والفقراء عيالي، والأغنياء وكلائي، فمن بخل بمالي على عيالي أدخله النار ولا أبالي
عَنْ عِمْرَانَ بْنِ حُصَيْنٍ، قَالَ: قَالَ رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ: إِنَّ اللَّهَ تَعَالَى يُحِبُّ الْمُؤْمِنَ إِذَا كَانَ فَقِيرًا مُتَعَفِّفًا
Imran Bin Husain berichtete, dass der Heilige Prophet (s.) sagte: „Wahrlich, Gott liebt den Gläubigen, wenn er dem Bedürftigen etwas Gutes tut.” [Haliyat-ul-Awliya', Hadith 2471]
Folglich ist Iyal so zu verstehen:
الْخَلْقُ كُلُّهُمْ عِيَالُ اللَّهِ، فَأَحَبُّ الْخَلْقِ إِلَى اللَّهِ مَنْ أَحْسَنَ إِلَى عِيَالِهِ
„Alle Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und das am meisten geliebte Geschöpf bei Gott ist jener, der Seinen Bedürfigen Güte erweist.” [Mishkat-ul-Masabih, Hadith 4928]
Die Übersetzung Kinder, welche die Ahmadiyya im selben Text in Familie änderte, ist also in Bezug auf Gott vollkommen falsch.
Der Heilige Qur'an spricht auch nie über das Wort Iyal im Zusammenhang mit Gott, während er Worte wie Walad oder Ibn, also Gezeugter und Sohn, thematisiert und verbietet.
Der Heilige Qur'an spricht auch nie über das Wort Iyal im Zusammenhang mit Gott, während er Worte wie Walad oder Ibn, also Gezeugter und Sohn, thematisiert und verbietet.
Somit widerspricht die Überlieferung vom Inhalt her nicht dem Heiligen Qur'an, während Mirza Ghulam Ahmads angebliche Offenbarung, worin Gott ein Walad zugeschrieben wird, dem Heiligen Qur'an widerspricht.
Authentizität der Überlieferung
Die Überlieferungen, die Abdullah Ibn Mas'ud zugeschrieben werden:
الخلق كلهم عيال الله، فأحب الخلق إلى الله من أحسن إلى عياله. الخلق كلهم عيال الله فأحبهم إلى الله أحبهم لعياله. من طرق عن موسى بن عمير، عن الحكم، عن إبراهيم، عن الأسود بن يزيد، عنه، مرفوعا، مثله. قال أبو نعيم: غريب من حديث الحكم، لم يروه عنه إلا موسي بن عمير. وقال ابن عدي : هذه الأحاديث عن الحكم بهذا الإسناد، لا أعلم يرويها عن الحكم غير موسي بن عمير. وقال ابن الجوزي: حديث لا يصح. قلت: إسناده ضعيف جدا؛ من أجل موسي بن عمير. قال ابن معين: ليس بثقة. وضعفه ابن نمير، وأبو زرعة، والدارقطني. وقال أبو نعيم: روي عن الحكم بن عتبة مناكير. وقال أبو حاتم: ذاهب الحديث، كذاب
„Alle Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und das am meisten geliebte Geschöpf bei Gott ist jener, der Seinen Bedürftigen Güte erweist.” Sowie: „Alle Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und der am meisten Geliebte bei Gott ist jener, der zu Seinen Bedürftigen am liebevollsten ist.” Die Überlieferungskette ist von Musa Bin Umair von Al-Hakam von Ibrahim von Al-Aswad Bin Yazid von Abdullah Ibn Mas'ud, erhöht wie er. Abu Na'im sagt: „Al-Hakam ist fremd in der Überlieferung und keiner überliefert von ihm außer Musa Bin Umair.” Ibn Adi sagt: „Diese gehören zu den Überlieferungen von Al-Hakam mit dieser Überlieferungskette und ich weiß nicht wer sonst von Al-Hakam überliefern sollte außer Musa Bin Umair.” Ibn Al-Jawzi sagt: „Die Überlieferung ist nicht authentisch.” Ich sage: „Die Überlieferungskette ist sehr unauthentisch, aufgrund von Musa Bin Umair.” Ibn Ma'in sagt: „Er ist nicht vertrauenswürdig.” Ibn Namir, Abu Zar'ah und Ad-Darqutni stufen ihn als unauthentisch ein. Abu Na'im sagt: „Das Überliefern von Al-Hakam Bin Utbah ist verwerflich.” Abu Hatim sagte: „Er scheidet aus dem Überliefern aus, er ist ein Lügner.” [Mishkat-ul-Masabih, Hadith 4928; Al-Kabir Lit-Tabarani, Band 10 Seite 86; Al-Awsat, Hadith 5541; Hilyat-ul-Awliya', Band 4 Seite 273; Musnad Ash-Shashi, Hadith 435; Al-Kabir Li-Ibn Adi, Band 6 Seite 341; Tarikh Al-Baghdad, Band 6 Seite 333; Shu'ab-ul-Iman, Hadith 7448; Al-Ilal Al-Mutanahiyyah, Band 2 Seite 28]
الخلق عيال الله، فأحب عياله ألطفهم بأهله. من طريق عامر بن سيار، ثنا أبو عمرو القرشي، عن حصاد بن أبي سليمان، عن ابن مسعود. وهذا الإسناد ضعيف جدا, عامر بن سيار، قال: أبوحاتم، والذهبي: مجهول. وأبو عمرو القرشي هو عثمان بن محمد. قال ابن حبان في المجروحين: منكر الحديث، ,يروي عن الثقات ما ليس من حديثهم، لا يجوز الاحتجاج به. قال الالباني: منكر
„Die Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und der am meisten Geliebte Seiner Bedürftigen ist jener, der Seinen Leuten am gütigsten begegnet.” Die Überlieferungskette ist von Amir Bin Sayar von Abu Amr Al-Qurashi von Hasad Bin Abi Sulaiman von Abdullah Ibn Mas'ud. Diese Überlieferungskette ist sehr unauthentisch. Über Amir Bin Sayar sagte Abu Hatim und Ad-Dhahabi: „Er ist unbekannt.” Abu Amr Al-Qurashi ist Uthman Bin Muhammad, über den Ibn Hibban sagte: „Er ist verwerflich im Überliefern und er schreibt vertrauenswürdigen Überlieferern Aussprüche zu, die nicht zu ihren Aussprüchen gehören und er kann nicht als Beweisgrundlage dienen.” Al-Albani sagt: „Die Überlieferung ist verwerflich.” [Al-Kamil, Band 5 Seite 162, Al-Majruhin, Band 2 Seite 282; As-Silsalah Da'ifah, Hadith 5735]
Die Überlieferung, die Anas Ibn Malik zugeschrieben wird:
الخلق عيال الله فأحبهم إلى الله أنفعهم لعياله. من طرق عن يوسف بن عطية الصغار، عن ثابت، عن انس، مرفوعا، مثله. وإسناده ضعيف جدا؛ يوسف بن عطية الصغار. قال ابن معين: ليس بشيء. وقال البخاري: منكر الحديث. وتركه النسائي، والدارقطني. وقال الحاكم: يروي عن ثابت أحاديث مناكير. وقال الذهبي: من مناكيره: عن ثابت، عن أنس، مرفوعا. وضعف إسناده ابن مفلح
„Die Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und das am meisten geliebte Geschöpf bei Gott ist jener, der Seinen Bedürftigen etwas Gutes tut.” Die Überlieferungskette ist von Yusuf Bin Utbah As-Sighar von Thabit von Anas Ibn Malik, erhöht wie er. Die Überlieferungskette ist sehr unauthentisch. Über Yusuf Bin Utbah sagte Ibn Ma'in: „Er ist nichts.” Imam Al-Bukhari sagte über ihn: „Er ist im Überliefern verwerflich.” Und Imam Nasa'i sowie Ad-Darqutni lehnten ihn ab. Al-Hakim sagte: „Er berichtet von Thabit verwerfliche Überlieferungen.” Ad-Dhahabi sagte: „Er ist von den Verwerflichen, die erhöht über Thabit von Anas berichten.” Auch Ibn Muflih stufte seine Überlieferungskette als unauthentisch ein. [Musnad Harith Bin Abi Usamah, Band 2 Seite 857; Musnad Al-Bazzar, Hadith 1949; Musnad Abu Ya'la, Hadith 3315, 3370, 3478; Makarim-ul-Akhlaq, Seite 87; Shu'ab-ul-Iman, Hadith 7445, 7446; Al-Kamil, Band 7 Seite 153; Musnad Ash-Shahab, Hadith 1306; Al-Adab-ush-Shari'ah, Band 3 Seite 360]
Die Überlieferung, die Abu Hurairah zugeschrieben wird:
الخلق كلهم عيال الله، وتحت كنفه، فأحب الخلق إلى الله من أحسن إلى عياله. من طرق عن بشر بن رافع عن يحيى بن أبي كثير عن أبي سلمة عن ابي هرير, قال الترمذي: بشر بن رَافع لَيْسَ بِالْقَوِيّ فِي الحَدِيث. قال البخاري: لا يتابع في حديثه، و قال أحمد: ضعيف. وقال غيره: حدث بمناكير هذا منه. قال النسائي: بشر بن رافع ضعيف. وقال ابو حاتم: بشر بْن رافع الحاربي ضعيف الحديث منكر الحديث
„Alle Geschöpfe sind die Bedürftigen Gottes und unter Seiner Herrschaft. Das am meisten geliebte Geschöpf bei Gott ist jener, der Seinen Bedürftigen Güte erweist.” Die Überlieferungskette ist von Bashar Bin Rafi' von Yahya Bin Abi Kathir von Abu Salamah von Abu Hurairah. At-Tirmidhi sagte: „Bashar Bin Rafi' hat keine Stärke im Überliefern.” Al-Bukhari sagte: „Ihm ist in seinen Überlieferungen nicht zu folgen.” Ahmad Ibn Hanbal sagte: „Er ist unauthentisch.” Und andere Gelehrte sagten: „Dieser berichtet verwerfliche Überlieferungen.” An-Nasa'i sagte: „Bashar Bin Rafi' ist unauthentisch.” Abu Hatim sagte: „Ibn Rafi' Al-Haribi ist unauthentisch und verwerflich im Überliefern.” [Al-Badr-ul-Munir Fi Takhrij-il-Ahadith, Band 5 Seite 328; Fayd-ul-Qadir, Band 6 Seite 425; Tahdhib-ul-Kamal, Nummer 1857]
Somit sind alle Überlieferungen unauthentisch und stammen nicht vom Heiligen Propheten Muhammad (s.).
Ein letzter Fluchtversuch
Nachdem die Scheinargumente widerlegt wurden, kommen wir zu einer Ausrede, die auch gerne unter den Missionaren der Ahmadiyya gepflegt wird. Diese Ausrede besteht darin, dass sie sagen, Mirza Ghulam Ahmad, ihr Gründer und Prophet, hätte nie gesagt, dass Gott einen Sohn hat.
Es gibt keinen Ausweg
Gehen wir die angebliche Offenbarung nochmal logisch durch und zeigen, dass diese Ausrede nicht akzeptabel ist, denn Mirza Ghulam Ahmad hat sehr wohl mit seiner angeblichen Offenbarung Gott ein Walad, also Gezeugten, zugeschrieben!
انت مني بمنزلة اولادي
„Du bist bei mir im Rang meiner Gezeugten.” [Tadhkirah, Seite 538]
انت مني بمنزلة توحيدي وتفريدي, فحان ان تعان وتعرف بين الناس. انت مني بمنزلة عرشي, وانت مني بمنزلة ولدي, انت مني بمنزلة لا يعلمها الخلق
„Du bist bei mir im Rang meiner Einheit und Einzigartigkeit. Die Zeit ist gekommen, dass dir geholfen wird und, dass du unter den Menschen bekannt wirst. Du bist bei mir im Rang meines Throns und du bist bei mir im Rang meines Gezeugten und du bist bei mir im Rang, von dem alle Geschöpfe keine Kenntnis besitzen.” [Ruhani Khaza'in, Band 22 Seite 709 - Al-Istifta']
Folgende Ränge منزلات werden aufgezählt:
- Tawhid (Einheit Gottes)
- Tafrid (Einzigartigkeit Gottes)
- Arsh (Thron Gottes)
- Awlad/Walad (Gezeugte/Gezeugter Gottes)
Damit Mirza Ghulam Ahmad bei Gott im Rang (Manzilah) des Tawhid sein kann, muss es die Einheit Gottes geben, damit er im Rang des Tafrid sein kann, muss es die Einzigartigkeit Gottes geben, damit er im Rang des Arsh sein kann, muss es den Thron Gottes geben, damit er im Rang der Awlad/Walad sein kann, muss es die Gezeugten oder den Gezeugten geben.
Würde es diese vier Dinge nicht geben, so könnte es auch keinen Rang (Manzilah) davon geben und folglich wäre die Offenbarung sinnlos, denn wie kann Mirza Ghulam Ahmad im Rang der Einheit Gottes sein, wenn es keine Einheit Gottes gibt? Wie kann Mirza Ghulam Ahmad im Rang des Thrones sein, wenn es keinen Thron Gottes gibt und wie kann Mirza Ghulam Ahmad im Rang des Walad, also Gezeugten, Gottes sein, wenn Gott keinen Gezeugten hat?
Wenn Gott Tawhid hat, dann hat er auch einen Walad, in dessen Rang Mirza Ghulam Ahmad ist, was dem Heiligen Qur'an widerspricht, der Gott von einem Walad freispricht.
Wenn Gott keinen Walad hat, dann kann dieser Rang auch nicht existieren und die Offenbarung von Mirza Ghulam Ahmad ist somit unlogisch und falsch.
Allen ein tiefes Nachdenken.