Die Metapher der Worte Prophet und Gesandter - Teil 3 - Al-Hakam


Der dritte und letzte Teil dieser Reihe schließt die Erläuterung von Mirza Ghulam Ahmad mit einem Schreiben von ihm ab. Im August 1899 verfasste Mirza Ghulam Ahmad einen Brief an seine Anhänger, um Meinungsverschiedenheiten unter einigen seiner Anhänger zu beseitigen, betreffend der Verwendung von Worten wie Prophet und Gesandter, in Bezug auf seine Person. Dieser Brief wurde zu dieser Zeit ebenfalls in der Zeitschrift der Ahmadiyya „Al-Hakam” von Maulvi Abdul Karim, einem bekannten Ahmadi, veröffentlicht.


Brief vom 7. August 1899, veröffentlicht in Al-Hakam Vol. III Nr. 29 am 17. August 1899


Mein sehr geliebter Bruder, …


Der Frieden, die Barmherzigkeit Gottes und Seine Segnungen seien mit dir.

Die Situation ist so, dass ich schon seit zwanzig Jahren regelmäßig göttliche Offenbarungen erhalte, in denen oft das Wort Gesandter oder Prophet vorkommt. Beispielsweise gibt es Offenbarungen, die folgendermaßen lauten: „Er ist derjenige, der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und wahren Religion gesandt hat” und Der Verfechter Gottes im Mantel der Propheten”, sowie: „„Ein Prophet kam in diese Welt, doch die Welt erkennt ihn nicht an.””
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Fußnote:
Eine andere Version dieser Offenbarung ist: „Ein Warner kam in diese Welt und das ist die Version, die sich in Barahin-e-Ahmadiyya befindet. Um eine Problematik zu vermeiden, ist die andere Version mit Prophet nicht darin enthalten.
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Es gibt viele weitere dieser Offenbarungen, in denen das Wort Prophet oder Gesandter, in Bezug auf meine Person vorkommt. Doch es irrt sich die Person, die annimmt, dass damit wortwörtliches Prophetentum oder Gesandtentum gemeint sei, wodurch derjenige eine Autorität der Gesetzgebung besäße. Tatsächlich bedeutet das Wort Gesandter nur jemand, der von Gott gesandt wurde und das Wort Prophet bedeutet nur jemand, der Vorhersagen trifft und Andeutungen von Gott erhalten hat oder jemand, der Wissen über Verborgenes besitzt.

So sind diese Worte nur im metaphorischen Sinne zu verstehen. Da die Verwendung der Worte eine Problematik im Islam verursacht und zu unheilvollen Konsequenzen führt, sollten diese nicht in unserer gewöhnlichen Alltagssprache benutzt werden. Es sollte vom Grund des Herzens aus daran geglaubt werden, dass das Prophetentum durch den Heiligen Propheten beendet wurde, so wie der allmächtige Gott offenbarte: „„Er ist Gottes Gesandter und das Siegel der Propheten.”” Diesen Vers zu verwerfen oder ihn herunterzuspielen führt tatsächlich zum Ausschluss aus dem Islam. Derjenige, der das Maß der Ablehnung überschreitet, befindet sich in einem gefährlichen Zustand. Genau so wie derjenige, der das Maß der Anerkennung überschreitet, ähnlich wie bei den Schiiten. Es ist notwendig zu wissen, dass Gott jegliches Prophetentum und Gesandtentum, durch den Heiligen Qur'an und den Heiligen Propheten, beendet hat.

Ich bin in diese Welt gekommen und wurde zu ihr gesandt, lediglich als ein Diener der Religion des Islams und nicht, um den Islam zu verwerfen oder eine neue Religion ins Leben zu rufen. Man muss sich selbst immer dazu anhalten nicht vom Satan überwältigt zu werden und wahre Liebe für den Islam zu besitzen. Niemals sollte man die Vorzüglichkeit des Heiligen Propheten Muhammad außer Acht lassen. Ich bin ein Diener des Islam und das ist der wirkliche Grund für mein Auftreten. Die Worte Prophet und Gesandter sind lediglich symbolischer und metaphorischer Natur. Gesandtentum bedeutet in der arabischen Sprache Botschaft und Prophetentum dient dazu, verborgene Wahrheiten und Gegebenheiten aufzudecken, wobei das Wissen von Gott verliehen wird. Diesen umfangreichen Stellenwert im Gedächtnis behaltend, ist es nicht der Tadelung würdig, in Übereinstimmung mit dieser Bedeutung, im Herzen daran zu glauben.

In der Fachsprache des Islam bedeutet Prophet und Gesandter jemand, der eine gänzlich andere Gesetzsmäßigkeit herbeiführt, oder jemand, der einige Ansichten der vorherigen Gesetzmäßigkeit abschafft, oder derjenige, der nicht als Nachfolger des vorherigen Propheten bezeichnet wird und eine direkte Verbindung mit Gott hat, ohne den Nutzen des Propheten. Aus diesem Grund sollte man über ausreichende Aufmerksamkeit verfügen, um zu erkennen, dass die selbe Bedeutung in diesem Falle nicht in Frage kommt, denn wir haben keine Schrift außer dem Heiligen Qur'an und keine Religion außer dem Islam. Wir glauben daran, dass unser Prophet das Siegel der Propheten und, dass der Heilige Qur'an das Siegel der Schriften ist.

Die Religion sollte sich nicht zu einem Kinderspielzeug entwickeln und es muss daran erinnert werden, dass ich keinen entgegengesetzten Anspruch erhebe, außer ein Diener des Islam zu sein. Die Person, die mir etwas Entgegengesetztes zuschreibt, ersinnt eine Lüge gegen mich. Wir haben Gnade und Segnungen durch unseren Heiligen Propheten empfangen und wir haben den Vorteil des Wissens von dem Qur'an empfangen. So ist es deshalb angemessen, dass niemand in seinem Herzen das Gegenteil zu dieser Anordnung hegen soll, ansonsten hat er es vor Gott selber zu verantworten. Wenn wir nicht Diener des Islam sind, dann sind all unsere Werke vergebens, abgewiesen und der Rechenschaft schuldig.”




Frieden sei auf dem, der der Rechtleitung folgt.